Klimaschutz kinderleicht gemacht
Die Kita Schalksmühle wird mit dem Umweltlabel „Resource Score“ ausgezeichnet
Von links: Ralf Bechtel, Hadi Fleger (beide Gemeinde Schalksmühle), Klaus Dosch, Christiane Kretschmer (beide ResScore), Kita-Leiterin Marion Wehner, Dirk Depping (Netzwerk KERN) und Prof. Dr. Kornelia T. Drees (Beraterin der ADUG GmbH) – sie alle freuen sich über das neue Label.
Das Gebäude der DRK-Kita in Schalksmühle ist in ökologischer Hinsicht ziemlich nachhaltig – das kann man jetzt offiziell anhand eines Schilds am Eingang der Einrichtung sehen. Als erstes Gebäude in Deutschland erhielt das Haus am Löh am Donnerstag, 02.02.2023, einen sogenannten Ressource-Score. Das Umweltlabel sticht durch sein prägnantes Ampel-System hervor, anhand welchem man auf den ersten Blick erkennen kann wie gut oder schlecht ein Gebäude hinsichtlich seiner Umweltwirkung ist.
Möglich gemacht wurde die Auszeichnung der Kita durch das Kommunale Energie- und Ressourceneffizienz-Netzwerk (KERN). KERN ist ein Zusammenschluss aus acht Kommunen im Märkischen Kreis, die sich zum Ziel gesetzt haben anhand konkreter Maßnahmen gemeinsam Energie und Ressourcen einzusparen. Bekanntheit erreichte das Netzwerk unlängst durch den kreislaufgerechten Rückbau einer Schule, ebenfalls in Schalksmühle, worüber u.a. das ZDF berichtete. Dirk Depping von ENERVIE koordiniert das Netzwerk und sorgt für die nötige externe Expertise. Eine dieser externen Expertinnen ist Kornelia Drees von der Fachhochschule des Mittelstandes in Frechen, die das Netzwerk regelmäßig berät.
Das Umweltlabel an der Kita reicht auf einer Skala von A in blau bis Kategorie G in rot und ist im Gegensatz zu vielen anderen Umweltlabel mit über hundert Kategorien in lediglich drei Komponenten unterteilt: Dem Climate-, Energy- und Material-Score. Dadurch ist es so leicht verständlich, dass es möglich sein dürfte selbst die kleinen Besucher*innen der KiTa daran heranzuführen.
Der Climate-Score bewertet die Klimafreundlichkeit des Gebäudes anhand der Menge von Treibhausgasen, die beim Transport der Baustoffe und dem Bau eines Hauses freigesetzt werden. Der Energy-Score spiegelt nicht nur den Verbrauch von Energie während der Nutzung des Gebäudes wider, sondern auch die sogenannte Graue Energie, die beim Bau und bei der Herstellung der Materialien des Gebäudes anfällt. Und der Material-Score zeigt an, wie viele nicht-nachwachsende Rohstoffe für das Gebäude aus der Natur entnommen wurden.
Die beste Klasse A gilt aktuell noch als unerreichbar und bietet somit einen Ansporn für Innovation in der Baubranche. So soll laut Klaus Dosch vom Unternehmen ResScore vermieden werden, dass plötzlich Effizienzklassen wie A++ entstehen. „Wir werden das alle zehn Jahre neu justieren um den Resource-Score an die technischen Möglichkeiten anzupassen“, erklärt er. Dosch hofft, dass sich das neue Label ähnlich wie der Energieausweis etablieren und so zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit im Bau führen wird. Warum das wichtig ist, veranschaulicht er an einer kurzen Rechnung: „Zwischen einem sehr schlechten und einem sehr guten Score kann man eine Tonne CO2 pro Quadratmeter einsparen.“ Bei 600 Quadratmetern sei das „ein gewaltiger Hebel für den Klimaschutz“. Über das Nachhaltigkeitslabel freute sich auch Marion Wehner, Leiterin der Kita. Der Klimawandel sei immer wieder ein Thema, das mit den Kindern besprochen würde. Dass die Kinder nun mit dem Ressource-Score an der Eingangstür aufwachsen, könne das Bewusstsein für die Thematik stärken. Und der „Score“ der Kita kann sich durchaus sehen lassen: Der Climate-Score erreicht mit der Klasse B die bisher bestmögliche Note. Auch der Energy-Score kann sich mit Klasse C sehen lassen. Lediglich der Material-Score bekam unter anderem Abzüge für die große Betonplatte, auf der die Kita errichtet wurde, erreicht mit Klasse D jedoch noch ein gutes Mittelfeld.
Ergebnisse und Aktivitäten
Unsere Projekte
Ausbau der nachhaltigen Mobilität:
ZDF berichtet über KERN-Vorzeigeprojekt in Schalksmühle
KERN-Netzwerk: Ressourcenpotenziale im Lebenszyklus von Gebäuden professionell und nachhaltig nutzen
Wiederverwendung von Baumaterial und Inventar
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